Sonntag, 18. Januar 2004

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Soziales Umfeld

Die Katze und ihr soziales Umfeld
Wissenswertes über das Sozialverhalten der Katze und ihrem Umgang mit anderen Hausgenossen


Die Katze - ein Einzelgänger?
Der Volksweisheit zu Folge ist eine Katze ein Einzelgänger. Dies ist ein folgenschwerer Irrtum, glauben doch viele Menschen, daß die Einzelhaltung dem Wesen der Katze entspricht und ihr die Einsamkeit nichts ausmacht. Tatsächlich ist die Katze ein Gesellschaftstier. Sie sucht den sozialen Kontakt zu anderen Katzen, Haustieren und Menschen. Je nach Rasse geschieht dies in sehr unterschiedlich starker Ausprägung. Während sich z.B. die Britisch-Kurzhaar und Main Coons auch recht gut mit sich selbst beschäftigen können, suchen Siamesen, Burmesen und ihre Verwandten ständig Körperkontakt. Sie leiden unter einer Einzelhaltung besonders.
 


Das Zusammenleben von Katzen
Die Katze ist im Vergleich zum Hund eher ein Einzelgänger und verteidigt ihr festes Revier, welches sie an signifikanten Stellen auf drei verschiedene Weisen markiert:

  • Urin spritzen
  • Kratzen: Sekret aus Drüsen zwischen den Zehen
  • Kopf reiben: Sekret aus Talgdrüsen

Zur Verständigung bedient sie sich nicht nur verschiedener Laute, sondern insbesondere auch der Körpersprache. Näheres hierzu lesen Sie unter Katzensprache.

Weibchen und Kastraten haben kleine Reviere, potente Kater je nach Rang sehr große Territorien. Zusätzlich gibt es Flächen, die von mehreren Katzen genutzt werden, z.B. zur Jagd und für Versammlungen, bei denen die Tiere auf kurzer Entfernung sitzen und ausharren.  

Katzen leben häufig in mehr oder weniger lockeren, matriarchaisch organisierten Verbänden. Muttertiere besetzen die obere Ränge - je mehr Nachwuchs, desto höher die Stellung in der Hierarchie. Darunter stehen potente Kätzinnen, die wiederum über Kastraten rangieren. Ein kastrierter Kater hat den niedrigsten sozialen Rang. Die Rangfolge innerhalb des Katzenverbandes ist dauerhaft. Dies hat zur Folge, daß zwischen den Kätzinnen nicht so hart gekämpft wird wie zwischen den Katern. Es gibt häufigere, aber harmlosere Streitigkeiten. Bei den potenten Katern zählt die Kampfstärke.

Werden mehrere Wohnungskatzen zusammen gehalten, so wird je nach Wohnungsgröße jedes Tier z.B. ein Zimmer als privaten Bereich beanspruchen oder die Wohnung wird aufgrund der räumlichen Enge als gemeinsames Revier betrachtet.
 


Die Zweitkatze
 

Thaikatzen-Päarchen aus der Cattery of Chiang Mai

Aus vorgenannten Gründen ist es besser, nicht eine, sondern gleich zwei Katzen anzuschaffen. Idealerweise nimmt man ein Geschwisterpäarchen, wobei das Geschlecht für die Verträglichkeit Ihrer zukünftigen Hausgenossen keine Rolle spielt. Aufgrund sehr unterschiedlicher Er- fahrungen, wird Ihnen jeder Katzen- freund etwas anderes empfehlen, ob Sie nun zwei Kätzinnen oder Kater oder ein gemischtes Pärchen nehmen sollen. Viele Menschen schaffen sich zunächst nur eine Katze an, ent- scheiden sich später aber zur Zweit- katze.

Dann empfiehlt es sich, möglichst ein Baby zu nehmen. Es genießt den sogenannten "Babybonus", ordnet sich eher unter und wird nicht so sehr als Eindringling betrachtet. Nach etwa zwei bis fünf Tagen haben sich die Stubentiger "arrangiert", ihre Rangfolge geklärt, spielen miteinander und waschen sich gegenseitig. Sollte dies nicht innerhalb einer Woche geschehen, so wird es problematisch. Dann dauert es unter Umständen ewig, bis sich die Tiere vertragen. In einer großen Wohnung können sie sich ausweichen. Sie sollten aber ernsthaft überlegen, ob Sie die Tiere zusammen lassen. Man kann Harmonie nicht erzwingen. Die Katzen entscheiden selbst, ob sie sich mögen.
Charakter und Temperament der Tiere zusammen passen. Eine Perserkatze paßt z.B. nicht zu einer Siamesin.
Voraussetzung für die Aufnahme einer Zweitkatze ist die Bereitschaft der vorhandenen Katze, einen zusätzlichen Hausgenossen zu akzeptieren. Bei aggressiven Tieren oder Tieren, die jahrelang allein gehalten wurden, wird es problematisch.
Die Akzeptanz der Zweitkatze kann sehr unterschiedlich ausfallen. Manchmal wird das neue Tier sofort akzeptiert. Es kann aber auch mehrere Tage dauern oder auch gar nicht passieren.
Wenn die neue Katze ins Haus kommt, wird der Cannel zunächst verschlossen in die Wohnung gestellt, aber nicht gerade an einem Lieblingsplatz der Erstkatze. Nach einer Weile wird der Tragekorb geöffnet. Das Tier wird nicht herausgeholt und somit in der fremden Umgebung schutzlos ausgeliefert. Es entscheidet selbst, wann es - von der Neugierde getrieben - den Korb verläßt. Dieser wird nicht entfernt, sondern dient in den ersten Stunden als Zufluchtsort. Hierin fühlt sich das Tier sicher. Die alt eingessene Katze wird um den Cannel herumschleichen, fauchen und evtl. nach dem Eindringling hauen. Verläßt die "Neue" den Korb, so wird sie fauchend überall hin verfolgt. Zunächst auf Distanz, kommen sich die beiden allmählich näher und beschnuppern sich. Dabei kommt es zu kleinen Raufereien, in die man nur im Notfall eingreifen sollte. Dazu werden die Katzen  vorübergehend getrennt, damit sie sich beruhigen können. Bitte nicht tadeln oder bestrafen! Am besten möglichst neutral verhalten und beiden Kontrahenten die gleiche Aufmerksamkeit schenken. Notfalls stellt man für den Neuling Toilette und Futter sowie Wasser dort auf, wo sich die Erstkatze nur selten aufhält. Um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, bei beiden Tieren die Krallen zu stutzen.

Katzen, insbesondere die Siamesen, können sehr eifersüchtig sein. Achten Sie darauf, daß die Tiere die selbe Zuneigung erhalten, idealerweise gleichzeitig.
 


Katzen und andere Haustiere

Hunde
Allgemein gelten Hund und Katze als "spinnefeind". Daher glauben viele Leute, daß sich diese Tiere überhaupt nicht vertragen. Dies ist absolut falsch.
In der freien Natur gehen sich Hunde und Katzen aus dem Weg. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensweise - Hunde sind tagaktiv, Katzen überwiegend nachtaktiv - begegnen sie sich selten.
In menschlicher Obhut können viele Hunde ihrem Jagdtrieb nicht folgen. Die Nachbarskatzen dürfen dann als Beuteersatz dienen und werden von großen Hunden häufig gejagt. Manche Hundebesitzer machen als Katzenhasser ihre Tiere auf Katzen scharf.

Müssen sich die beiden Kontrahenten unter menschlicher Aufsicht eine Wohnung teilen, gibt es nur sehr selten Probleme. Trotz gewisser Sprachschwierigkeiten - während z.B. ein Hund Schwanzwedeln als freundliche Begrüßung versteht, signalisiert eine Katze damit Nervosität und Gereiztheit - akzeptieren und verstehen sich diese Haustiere sehr schnell. Sogar Hunde, die draußen verwilderte Katzen jagen, akzeptieren den neuen Stubentiger schnell als neues Familienmitglied. Der Hund als Rudeltier folgt in seinem Sozialverhalten dabei seinem Herrchen. Die Eingewöhnungsphase muß natürlich gut überwacht werden. Notfalls sollte man regulierend eingreifen. Es bilden sich oft richtige Freundschaften. Das Kätzchen wird von seinem vierbeinigen Freund beschützt und gewaschen, spielt mit ihm und teilt den Wassernapf. Da die Hunde von ihren Ausflügen gelegentlich Ungeziefer oder Krankheitserreger mitbringen, muß die Katze regelmäßig daraufhin untersucht und geimpft werden.

Die beiden Arten haben sehr unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten. Bitte achten sie darauf, daß sich die Tiere am richtigen Futternapf bedienen. Das Katzenfutter ist zwar höherwertiger als Hundefutter aber für Katzen (reine Fleischfresser) konzipiert und für Hunde wegen fehleder Balaststoffe nicht geeignet.

Katzen als Feinschmecker verspeisen nur in den seltensten Fällen Hundefutter. Es genügt also, das Katzenfutter für den Hund unerrecihbar zu plazieren. Tipp: Bei großen Hunden die Schale z.B. unter einer Kommode stellen, unter die nur die Katze gelangen kann. Ansonsten an einem erhöhten Ort, zu dem nur die Katze klettern kann.


Hasen und Kaninchen
 

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Die erste Begegnung muß gut überwacht werden!

Eine Katze, die mit einem Kaninchen aufwächst, wird es i.d.R. später nicht als Beute betrachten. Es gibt genügend Fälle, in denen diese Hausgemeinschaft funktioniert hat. Grundsätzlich sind Hasen und Kaninchen keine geeigneten Spielkameraden für ein Kätzchen. Abgesehen davon, daß die Nager mit den Katzenspielen nichts anfangen können, besteht Verletzungsgefahr. Die Kitten lieben deftige Spiele und hauen ihren Mitstreitern oft mit ausgefahrenen Krallen ins Gesicht. Den Katzenbabies passiert dabei nichts. Aber die Hasen können ihre Augen nicht so gut schützen.


Sonstige Kleintiere
Als typische Beutetiere haben Hamster und Mäuse im Katzenhaushalt nichts zu suchen. Auch wenn der Käfig noch so gut gesichert ist, bedeutet die bloße Anwesenheit eines Stubentigers Streß für die Nager. Gleiches gilt für Terrarientiere. Katzen sind geschickt darin, Türen und Klappen zu öffnen. Sie beobachten die Handbewegungen des Menschen und versuchen es dann selbst.

Aquarien sind unproblematisch und haben sich als Katzenfernseher bewährt. Durch die Beleuchtung wird die Abdeckung erwärmt und kann als Wärmebank genutzt werden. Wichtig ist eine sichere Abdeckung. Achtung bei Reinigungsarbeiten am Aquarium: Die neugierige Katze springt Ihnen versehentlich ins Wasser.
 


Katzen und Menschen

Bezugsperson
Katzen suchen sich meist eine Bezugsperson. Zwar gehen sie auch zu den anderen Menschen, die im selben Haushalt leben, aber einer Person schließen sie sich besonders an. Dabei ist nicht entscheidend, wer die Katze mit Futter und sauberer Toilette versorgt. Die Katze sucht ständig die Nähe der Bezugsperson auf, will auf dessen Schoß sitzen, bevorzugt Plätze, auf denen der Mensch gesessen hat und legt sich auf seine getragenen Kleidungsstücken.
Müssen sich mehrere Katzen im Single-Haushalt eine Bezugsperson teilen, kommt es oft zu Eifersüchteleien. Diese sind meinstens bei zwei Tieren größer als bei drei.
 


Katzen und Kinder
Viele Katzenrassen sind nicht nur als gute und ausdauernde Spielgefährten für Kinder geeignet, sondern können dazu beitragen, das Verantwortungsbewußtsein der Kinder durch Pflege und Fütterung der Katze zu schulen.
Je nach Rasse ist die Ausdauer der Katzen sehr unterschiedlich.  Manche Tiere verlieren äußerst schnell die Lust am Spielen. Besonders ausdauernd und daher für Kinder bestens geeignet sind z.B. Siamesen und verwandte Rassen. Sie haben einen großen Bedarf an Zuneigung und eine schier unendliche Geduld beim Spielen und Schmusen. Sie mögen es, ständig hochgenommen und durch die Wohnung getragen zu werden.

Das Kind muß jedoch lernen, wie man eine Katze anfaßt, aufgreift und trägt und daß man ein Tier weder schlägt oder erschreckt noch an Schwanz oder Beinen zieht. Ebenso muß das Kind die Signale der Katze verstehen und akzeptieren, wenn der Stubentiger seine Ruhe haben will. Auf keinen Fall darf das Tier auf der Toilette oder am Kratzbaum gestört werden. Dies könnte fatale Folgen haben.
Eltern sollten ihre Kinder behutsam in den Umgang mit dem neuen Gefährten einweisen, das Verhalten der Kinder überwachen und ggf. korrigierend eingreifen.

Bei Babies ist besondere Vorsicht geboten, da Katzen das warme und kuschelige Babybett gerne aufsuchen und sich möglicherweise auf das Gesicht des Babies legen.
 


Katzenallergie
Bei einigen Menschen führt die Anwesenheit von Katzen zu allergischen Reaktionen wie

  • juckende Augen
  • Husten
  • Niesen
  • Atemnot

Früher hat man die Katzenhaare allein dafür verantwortlich gemacht. Da aber auch Nacktkatzen (Spynxkatzen) o.g. Symptome verursachen, mußte die wahre Ursache anderweitig gesucht werden. Zunächst machte man die im Speichel enthaltenen Eiweiße verantwortlich , die bei der Katzenwäsche aufs Fell aufgetragen und später als feiner Staub in die Luft gewirbelt werden.
Später fand man heraus, daß im Speichel eine weitaus geringere Konzentration der Allergene ist als im Fell. An der Haarwurzel ist sie höher als an der Spitze. Hauptquellen sind nach heutigem Kenntnisstand die Talgdrüsen der Haut.
Zur Behandlung der Katzenallergie gibt heute mehrere Methoden, die jedoch keine 100-prozentige Erfolgsgarantie haben.

Falls Sie zu diesem Thema Erfahrungen gesammelt haben, wäre ich für Ihren Erfahrungsbericht dankbar!

 

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